Kurt Gödel und Donald Trump

 Heutzutage

(also im Jahr 2022; aber wie lange noch?)

weiß jeder, wer Donald Trump ist:

(die ihm vermutlich unbekannt ist und die er allemal nicht zu schätzen weiß)

der USA scheißt

(dennoch ist Trump hier für mich nur ein Aufhänger: mir wird viel zu viel über die Eigenschaften Trumps geredet, obwohl er doch "nur" das Symptom einer viel tieferen "Krankheit" der USA mindestens seit den 1960er Jahren ist, die inzwischen zu einer rabiaten Teilung der US-Gesellschaft und dazu geführt hat, dass die USA längst keine Demokratie mehr sind

[vgl. ];

viel interessanter als die Person Trump ist also, was dazu geführt hat, dass jemand wie Trump amerikanischer Präsident werden konnte

[vgl. z.B.   ; vgl. aber auch die Blindheit und Überheblichkeit der Liberalen / Demokraten: ];

und nebenbei: prinzipientreue Fundamentalisten wie z.B. Ron DeSantis, den derzeitigen republikanische Gouverneur von Florida und evtl. nächsten Präsidentschaftskandidaten der USA, halte [nicht nur] ich für erheblich gefährlicher als Trump

[vgl. ]);


Aber kaum einer (außer Mathematikern) wird wissen, wer Kurt Gödel war.

Deshalb kurz:

"Kurt Friedrich Gödel (* 28. April 1906 in Brünn, Österreich-Ungarn, heute Tschechien; † 14. Januar 1978 in Princeton, New Jersey, Vereinigte Staaten) war ein österreichischer und später US-amerikanischer Mathematiker, Philosoph und einer der bedeutendsten Logiker des 20. Jahrhunderts. Er leistete maßgebliche Beiträge zur Prädikatenlogik (Vollständigkeit und Entscheidungsproblem in der Arithmetik und der axiomatischen Mengenlehre), zu den Beziehungen der intuitionistischen Logik sowohl zur klassischen Logik als auch zur Modallogik sowie zur Relativitätstheorie in der Physik.
Auch seine philosophischen Erörterungen zu den Grundlagen der Mathematik fanden weite Beachtung."
(Quelle: )

Daran sollen uns hier

(darunter insbesondere seine "Unvollständigkeitssätze"),

die ihn in Insider-Kreisen weltberühmt gemacht haben,

"Im Jahr 1947 erhielt Gödel die Staatsbürgerschaft der USA. Für das Einbürgerungsverfahren war eine richterliche Anhörung erforderlich, in der er Kenntnisse des Landes und der Verfassung zeigen musste. Bei seinen Vorbereitungen dazu entdeckte Gödel, dass die Verfassung des Landes insoweit unvollständig [!?] war, als es trotz ihrer die Demokratie schützenden Einzelbestimmungen möglich gewesen wäre, im Rahmen dieser Verfassung eine Diktatur zu errichten. Zwei Freunde, Albert Einstein [!] und der Wirtschaftswissenschaftler Oskar Morgenstern, begleiteten ihn bei dem Verfahren. Dank ihrer Hilfe und eines aufgeklärt denkenden Richters konnte vermieden werden, dass Gödel sich bei der Anhörung selbst in Schwierigkeiten brachte. Gödel war es mit seiner Einschätzung aber sehr ernst, wie die Erinnerungen von Oskar Morgenstern zeigen, der allerdings nicht auf Details eingeht. Welche Punkte der amerikanischen Verfassung Gödel bei seiner Einschätzung eines formal legalen Übergangs zur Diktatur im Sinn hatte, ist nicht bekannt, es wurde aber versucht die Argumente zu rekonstruieren. So wurde eine Änderung des Artikels 5 der Verfassung der Vereinigten Staaten in zwei Stufen vorgeschlagen, gefolgt von einer gesetzgeberischen Einführung einer über die Gewaltenteilung hinweggehenden Diktatur in einem neuen Verfassungszusatz."
(Quelle:
)

"[...] entdeckte Gödel, dass die Verfassung des Landes insoweit unvollständig war, als es trotz ihrer die Demokratie schützenden Einzelbestimmungen möglich gewesen wäre, im Rahmen dieser Verfassung eine Diktatur zu errichten."

... was bis zur Präsidentschaft Trumps wohl jeder US-Amerikaner für völligen Blödsinn gehalten hätte

(obwohl auch schon frühere amerikanische Präsidenten

[insbesondere George W. Bush]

grob gegen die Verfassung verstoßen hatten

[vgl. ]).


Es war wohl naiv von mir zu meinen, der erste und bislang einzige zu sein, dem aufgefallen ist, dass man Gödels „Entdeckung“ der Möglichkeit einer Diktatur in den USA als (von Gödel sicherlich nicht so gemeinte) Trump-Prophezeiung lese kann.

Als ich nämlich mal kurz recherchiert habe, wurde sofort klar, dass das auch schon anderen aufgefallen war.

(Vgl. z.B. .)

Ohne bittere Resignation: ich werde wohl nie irgendwas weltbewegend Neues entdecken

(aber sehr viel für mich).

Aber ich kann zur Avantgarde gehören, die es in Schulen trägt.


Lernziele:

  1. : hört auf die Mathematiker!
  2. : Demokratie ist nie endgültig sicher;
  3. : ein "Führer" muss nur eine solide Minderheit hinter sich haben, dann kann er mit hinreichender Dreistigkeit (bis hin zum offenen Terror) alles erreichen.

(Vgl.

Vgl. aber auch   : von persönlichen = nationalen Minderwertigkeitskomplexen umgetriebene Zwerge.)


Und das alles im Mathematikunterricht!

Dann aber auch mit ersten Einblicken in Gödels "Unvollständigkeitssatz", z.B. mit dem Roman (!) .


PS: „Deshalb ist es rückblickend interessant zu fragen, warum das amerikanische Establishment so unwillig war, ein politisches Phänomen [= den Aufstieg Trumps] anzuerkennen, das ihm ins Gesicht starrte. Die Antwort liegt, so denke ich, im amerikanischen Exzeptionalismus begründet – die Vorstellung, dass die amerikanische Politik und Gesellschaft gegenüber politischen Pathologien immun ist, die andere, weniger glückliche Länder geplagt haben. Die Quintessenz der Idee wurde im (ironisch gemeinten) Titel des Romans It Couldn’t Happen Here (Bei uns ist das nicht möglich )  von Sinclair Lewis festgehalten, der 1935 [!] erschien und den Aufstieg eines Diktators beschrieb. Nach Trumps Wahlsieg fand das Buch viele neue Leserinnen und Leser.“
(Quelle: )