ikonische
-Bilder
Wenn also mit dem Wort "Ikone" ein Bild gemeint ist, dann bedeutet die Überschrift ja eigentlich
bildliche
-Bilder
oder kurz "bildliche Bilder", was schlicht und einfach doppelt gemoppelt ist.
Inzwischen hat aber das Wort "ikonisch"
(wie wir unten noch sehen werden)
vor allem in der derzeitigen Jugendsprache eine ganz andere Bedeutung angenommen (s.u.)
Festhalten möchte ich aber die Bedeutung "Urbild":
"Der Begriff Urbild bezeichnet:
Da freuen mich natürlich die beiden mathematischen Bedeutungen in der Kartografie und der eigentlichen Mathematik, aber sie spielen im Folgenden keine Rolle mehr. Dann bleibt
"Der Begriff Urbild bezeichnet:
In diesem dreifachen Sinn werde ich unten einige
"Urbilder" der -Fächer
vorstellen.
In den USA ist ja alles
(oder wird es schon bald wieder
sein?: )
Wie jeder Trend in den USA früher oder später nach Europa rüberschwappt, so auch dieser: „ikonisch“ oder „episch“ in der neuen amerikanischen Bedeutung tauchen inzwischen auch bei uns auf
(was der Duden allerdings noch nicht bemerkt hat: er nennt
Diesem Trend schließe ich mich mit dem Titel
ikonische
-Bilder
doch gerne an:
kultige, eindrucksvolle,
einzigartige und tolle -Bilder
Bei den im Folgenden gezeigten Bildern ist allerdings zu unterscheiden zwischen
"kultigen" und das heißt wohl auch allgemein (?) bekannten Bildern
und nicht-kultigen, also teilweise nur Wissenschaftlern bekannten Bildern, die aber dennoch auch "eindrucksvoll, einzigartig und toll" sind.
Im Folgenden lasse ich die Bilder erstmal
(abgesehen von einigen Bildunterschriften)
ohne Erklärungen für sich sprechen. Exemplarisch werden danach für vier Bilder aber noch Erklärungen nachgereicht.Zu 1., also allgemein bekannten Bildern:
*
*
*
.
*
*
(Nebenbei: das Bild stammt nicht von Apollo 11, sondern bereits von Apollo 8;
vgl.
:
da fliegt man zum Mond - und entdeckt die Erde!)
*
(Die erste Mondlandung hat besonders viele "ikonische" Bilder hervorgebracht, weil sie selbst bis heute [auch für "nachgeborene" Schüler!] "episch" ist.) |
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U-Bahn-Karte von London
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Zu 2., also vermutlich nur Wissenschaftlern bekannten Bildern, die es meiner Meinung nach wert sind, dass auch Laien sie kennenlernen:
James Watson und Francis Krick
*
Plaketten an den Raumsonden
Pioneer 10 und 11
*
Photo
51
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Mercators Weltkarte von 1569
*
Mandelbrot-Fraktal ("Apfelmännchen")
*
Holzschnitt "Wanderer am Weltenrand" von Camille Flammarion, 1888
*
"Sputnik" = der erste (sowjetische) Satellit im Weltall, der in den USA zum
"Sputnikschock" und damit indirekt
auch zur ersten Mondlandung geführt hat
(vgl. [ebenfalls "ikonisch"]
)
*
erstes Foto eines
Exoplaneten (außerhalb unseres Sonnensystems)
*
Foto des gesamten
von der Erde aus sichtbaren Universums
*
Hubble Deep Field
(die Lichtpunkte sind keine Sterne, sondern Galaxien)
*
erstes Foto
eines Schwarzen Lochs
*
Galaxien
*
100-m-Teleskop Effelsberg in der Eifel
*
Rosalind Franklin
Ich werde mich hüten, die Schönheit der drei abgebildeten Personen (Rosalind Franklin, James Watson und Francis Crick) zu bewerten. Alle anderen Bilder finde ich aber
(und das ist mir sehr wichtig!)
einfach schön
(und zwar auch das Atombombenbild ["die Ästhetik des Grauens"]).
Am interessantesten finde ich aber Bilder, die
nicht das Ergebnis einer Entdeckung zeigen (wie z.B. die erste Mondlandung als Folge vieler physikalischer und technischer Entdeckungen),
sondern den Augenblick der Entdeckung wie z.B.
|
Darwins Eintrag in seinem Notizbuch, in dem er unter der
Überschrift
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Illustrationen von Entdeckungs-Anekdoten:
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Newton durchschaut wegen eines fallenden Apfels die Gravitation; |
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Archimedes findet im Bad das "Archimedische Prinzip", ruft "ikonisch" sein berühmtes "Heureka" (= "ich hab's [gefunden]") und läuft vor lauter Freude über seine Entdeckung nackt durch die Straßen von Syrakus; |
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Galilei entdeckt bei Betrachtung eines schwingenden Leuchters im Dom von Pisa das Pendelgesetz (das Gemälde von einem gewissen Luigi Sabatelli ist allerdings erst über 200 Jahre später entstanden). | ||
(Im Jahr 1969 habe ich als damals Zehnjähriger zu Weihnachten zwei Bücher geschenkt bekommen, die einen bis heute nachwirkenden tiefen Eindruck auf mich gemacht haben:
|
Endlich werden die Entdeckungen da mal persönlich!
In die Kategorie "Augenblick der Entdeckung" gehört auch:
Zumindest bei dem Porträt-Foto von Rosalind Franklin
(wer ist das eigentlich?)
kann man sich doch fragen, was dieses Foto
eigentlich in der Reihe der
-Bilder soll!?
(James Watson und Francis Crick werden ja immerhin mit einem "wissenschaftlichen" Gestell gezeigt.)
Verständlich wird Franklins Auftauchen erst durch den Zusammenhang der vier Bilder
↓
↓
↓
.
(Nur) in dieser Reihenfolge erzählen die Bilder nämlich eine für die Wissenschaft enorm wichtige Geschichte, und zwar einen Krimi mit geradezu bösartigem und tragischem Ende.
: ein 'Doktorand
namens Raymond Gosling hat unter Anleitung von Rosalind Franklin das
berühmte
Photo 51 gemacht,
auf dem aufbauend
James Watson und
Francis Crick anhand eines wackligen Pappmodells
die berühmte Doppel-Helix-Form
der DNA entdeckt und
damit die Genetik in ein neues Zeitalter katapultiert haben.
Gar nicht mehr schön ist allerdings das Ende vom Lied: Watson und Crick haben1962 den Medizin-Nobelpreis bekommen.
Von Franklins enorm wichtiger Vorarbeit war da aber nicht mehr die Rede. Mehr noch:
Und den Nobelpreis hat Franklin nicht bekommen. Sie war bereits 1958 im Alter von nur 37 Jahren an Krebs gestorben.
Ich habe
erst die oben gezeigten Bilder zusammengestellt
und später ein unbedingt
empfehlenswertes Buch gefunden habe, das denselben Ansatz verfolgt wie ich:
.
Ikonische
-Bilder haben zwei große
Vorzüge:
sind sie auf den ersten Blick im wahrsten Sinne des Wortes anschaulich - und bedürfen danach natürlich verbaler Erklärungen;
kann man mit ihnen durch die halbe
Kulturgeschichte springen
, aber auch
neuesten wissenschaftlichen Entwicklungen nachspüren, statt immer nur
sklavisch
an
einem vorgefertigten Curriculum entlang zu hangeln und nur uralten Kram
wiederzukäuen.
Vgl.
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Ikonische MINT-Bilder interessieren mich natürlich vor allem im Hinblick auf die Verwendung in Schulen, wo ich mir auf Anhieb zwei Einsatzbereiche vorstellen kann:
ein Schaukasten in der Pausenhalle
in dem jeden Monat
(verantwortet von einem Lehrer, unterstützt von allen Lehrern der Fachschaften)
ein anderes ikonisches MINT-Bild gezeigt und möglichst anschaulich und verständlich erklärt wird. Das käme potentiell allen Schülern einer Schule zugute.
ein Projekt "ikonische MINT-Bilder"
Teilnehmer solch eines Projektes könnten den Schaukasten in der Pausenhalle z.B. für zwölf Monate im voraus gestalten.
Die Erklärungen in dem Schaukasten müssen natürlich populärwissenschaftlich (ein erster "Teaser") sein, können also bei Weitem nicht die gesamte durch die Bilder symbolisierte
(und teilweise viel zu komplizierte)
Wissenschaft und Technik erklären.
("Ein Teaser [...] oder
Anreißer ist in Werbung und Journalismus ein kurzes Text- oder Bildelement,
das zum Weiterlesen, -hören, -sehen, -klicken verleiten soll."
[Quelle:
])
Wünschenswert wären aber Verweise auf doch
hoffentlich in der
Schulbibliothek passende Bücher und im
Internet zugängliche Filme (z.B. mittels
).
Denkbar wäre auch die Vorführung (in Dauerschleife) von Filmen und Filmausschnitten ohne oder mit Ton (dazu seitlich an dem Schaukasten angebrachte Kopfhörer), also z.B. von
,
,
.
Zuguterletzt könnte man auch einfach Begriffe ausstellen wie z.B.