mathematische Lernfelder

"Die Lernfelder [...] repräsentieren thematische Einheiten, die einer strukturierten Unterrichtsarbeit zugänglich sind[,] und ermöglichen dem Unterricht bzw. der Arbeit an fächerverbindenden Projekten oder Lernaufgaben, gezielt an [...] Lernsituationen anzusetzen."
(zitiert nach )

In allen Schulfächern besteht die Gefahr, dass SchülerInneN der Unterricht als "Wiederkehr des ewig Gleichen" bzw. immer derselbe Einheitsbrei erscheint. Z.B. in Mathematik:

("das nächste Schulbuch raus, die nächste Seite":


[vgl. ],

"vereinfache", "löse", "die nächste Termumformung bitte", "und noch ´ne Ableitung" ...),

Man (die LehrerInnen, Schulbücher ...) vertrauen darauf, dass die SchülerInnen durch permanente Übung "schon irgendwie" das Grundsätzliche lernen werden.


Ich schlagen hingegen vor,

  • mal vom ewig gleichen schulmathematischen "Procedere" abzuweichen und

  • sich Zeit für übergreifende Themen (u.a. "Grundsätzliches") zu nehmen.

Ein erstes Beispiel: da wird in der Mathematik, aber auch in anderen (vor allem naturwissenschaftlichen) Fächern permanent mit Formeln gerechnet

(ja, Wissenschaftlichkeit definiert sich oftmals überhaupt erst über Mathematisierung, also Formeln),

aber im üblichen Unterricht macht man sich niemals explizit darüber Gedanken, warum das eigentlich so ist, d.h.

Wäre es da nicht an der Zeit, mathematische Formeln mal zum ausdrücklichen Unterrichtsthema zu machen?:

Solch ein "übergreifendes" Thema hätte allemal den Vorteil, dass man

("welche Formeln hatten wir denn schon?"),

("welche Formeln kommen denn noch?" - und die kann man sich ja zumindest schon mal oberflächlich anschauen, muss man also noch nicht vollständig verstehen).

Insbesondere das Vorausschauen wird im üblichen Unterricht gemieden, wie der Teufel das Weihwasser meidet

(als wenn nicht schon Fünftklässler beispielsweise den Verlauf des Sinus-Graphen oder das Grundproblem der Irrationalität (endlose unperiodische Schlangen] verstehen könnten).


Weitere mögliche mathematische Lernfelder wären beispielsweise


Solche "Lernfelder" wären in verschiedenen Maßstäben möglich:

  1. ab und zu in einer Einzelstunde;
  2. projektartig über Wochen, Monate, wenn nicht sogar ein ganzes Halbjahr hinweg;
  3. ich halte solche "Lernfelder" aber sogar für eine Herausforderung an die gesamte übliche Schulmathematik, denn ich kann mir durchaus vorstellen, dass die übliche Schulmathematik komplett (oder zumindest weitgehend) zugunsten von "Lernfeldern" aufgegeben wird, und glaube auch, dass das geschehen sollte

(wozu sich allerdings das Bild, was [Schul-]Mathematik eigentlich "ist", erheblich ändern müsste).

Eins ist klar: zumindest 2. und 3. ist nicht mit den gängigen (Kern-)Lehrplänen vereinbar.