die armen Schulbuchautoren

Vgl.

Wenn man zum Schulbuch(mit)autor avanciert, erreicht man damit die höheren Weihen des Lehrerdaseins

("ganz Deutschland unterrichtet nach meinen Büchern")

und allemal die Lizenz, in die Schulbürokratie aufzusteigen:

Endlich kann man "Verantwortung übernehmen" und (neudeutsch:) "gestalten".

Ich aber möchte den Job nicht geschenkt haben:

(vgl. die armen Schweine, die versehentlich eine fehlerhafte oder unverständliche Abituraufgabe erstellt oder durchgewinkt haben;

nebenbei: wenn Schüler in einem Schulbuch doch mal einen [äußerst seltenen] Fehler entdeckt haben, bekamen sie von mir als Belohnung für ihre Aufmerksamkeit immer eine Tüte ),

(denn welcher Schüler liest schon Mathe-Schulbücher?!):

der Rest (inhaltliche, methodische und didaktische Themen) ist daher meist für die Katz.


usw. usf. bis  und dann bis zum Ende des Universums und nochmals zurück.


PS: die meisten Schulbücher sind erheblich zu umfangreich (und damit auch zu teuer). 100 Seiten würden allemal reichen, wenn man sie nur gründlich durchnähme.

PPS:
   

Es war einmal vor vielen, vielen Jahren (als ich noch schön und jung war), dass an "meiner" Schule wegen einer Lehrplanänderung im Fach Deutsch massenhaft nigelnagelneue Schulbücher für die Schüler angeschafft wurden.
Eines Tages übernahm ich eine neunte Klasse und habe die furchtbar öden (nigelnagelneuen) Schulbücher erst gar nicht an die Schüler ausgeteilt, worauf mir vorgeworfen wurde, deshalb sei das enorme Geld für die Schulbücher aus dem Fenster hinausgeworfen.
Und wenn die Schulbücher noch immer nicht ausgeteilt worden sind, dann sind sie noch heute nigelnagelneu - wenn auch wegen der seitdem 27sten Lehrplanänderung

(schließlich wollen die Schulbuchverlage auch leben)

inzwischen total veraltet.