Johann Wolfgang Goethe Isaac Newton  
       
  Wolfgang Pauli
 
 Carl Gustav Jung  

Man wird es schon der Struktur meiner Texte anmerken:

  • sie sind weniger direkt für SchülerInnen

(und doch wäre es ein schönes "Abfallprodukt", wenn sie auch diesen hier und da helfen könnten)

  • als ein Reflexions-Angebot (mehr geht im Internet eh nicht) für LehrerInnen.

Nicht gemeint sind allerdings

  • jene (vor allem Gymnasial-?)LehrerInnen, die sich nur als FachwissenschaftlerInnen

(und nicht eben auch als PädagogInnEn)

verstehen

(denen kann ich eh nichts Neues erzählen),

  • und insbesondere nicht die fachterminologischen Pfennigfuchser, die den

(keineswegs nur pädagogisch, sondern durchaus auch fachlich)

entscheidenden Fehler machen, immer schon von einer monolithisch fertigen Mathematik auszugehen.

Dass ich u.a. entre nous, also von Lehrer zu LehrerIn schreibe, mag ein wenig einen manchmal oberlehrerhaften oder auch "rustikalen" Ton entschuldigen

(hier wird frisch von der Seele Tacheles geredet: besser, als alles runterzuschlucken und dann an innerer Vergiftung zu sterben. "Prophylaktisches Lästern" hält jung und beseitigt den Frust meist schon vor Explosionen oder Implosionen).

Meine idealen Ansprechpartner sind aber

  • mathematische Laien, die lange nach der Schule doch noch mal wissen wollen, was an Mathematik reizvoll sein kann und worin sie eigentlich besteht. Also z.B.

    • "vielen Dank für Ihre sehr gelungenen, vielseitigen und erfrischend anspruchsvollen Seiten, die sie »ins Netz« gestellt haben. Ich [...] bin begeistert über die Vielschichtigkeit Ihrer Zusammenstellung und Ausführungen. Das Thema Mathematik war für mich bisher immer fremd und daher reizvoll. Diesem Reiz jedoch bin ich nie wirklich erlegen. Ihre Seiten jedoch zeigen mir eine andere lebendige Weise der Mathematik und ganz neue Zusammenhänge.  Ich mußte [...] den Grundkurs Mathematik bis zum Abitur durchnehmen und zeichnete mich insbesondere durch Ignoranz für dieses Fach aus. Nun bin ich Anästhesist und Notarzt und muss mit allem rechnen ..." (M. B.)

    • "Das Einzige, was mir bislang an der Mathematik Freude gemacht hat, ist durch Null zu teilen und mit Unendlich malzunehmen. Aber im Ernst: Ihre Seite gehört jetzt auch zu diesen meinen Ausnahmen. Es ist die erste schöne, auch weil intellektuelle Site über Mathematik. Mein Glückwunsch dazu! Sie haben einen erklärten Feind der Mathematik, der dieselbe bisher auch als Religion mit Verboten wie oben beschrieben gesehen hat, ein wenig zum Wanken gebracht! " ( T. S.-B., Psychoanalytiker),

  • und also auch SchülerInnen - allerdings ohne Notendruck.

 

  »Hein[er], [...] Du bist berufen.« - »Hä?« - »Hein, Du bist berufen.« - »Watt is das?« - »Du bist behämmert.«
(Otto [Waalkes])

Wozu ich mich mathematisch "berufen" fühle:

  • Staunen zu vermitteln
    (vgl. z.B. )

  • weitestmögliche Anschaulichkeit
    (vgl.

    • ),

  • die Einbindung der Mathematik in größere kulturelle Zusammenhänge
    (vgl. ),

  • Reduktion des Stoffs auf das, was wirklich wichtig ist und die Mathematik überhaupt ausmacht
    (vgl.

    • ),

  • Anwalt vor allem der "DurchschnittsschülerInnen" zu sein
    (vgl. z.B. ),

  • alle schöne Theorie exemplarisch auf den Prüfstand konkreten Unterrichts zu stellen und "angeleitete Selbstlerneinheiten" zu entwickeln
    (vgl. z.B. ),

  • minimale Perspektiven anzudenken, die sicherlich noch einer genaueren Ausführung bedürften
    (vgl. z.B. ),

  • bzgl. Veränderungsmöglichkeiten Realismus und Optimismus einzubringen.

  • Dabei fange ich bewusst meist mit den üblichen bzw. vorgeschriebenen Unterrichtsthemen an und versuche erst mal diese besser aufzubereiten.

Was ich doch oftmals in der Mathematik vermisse, ist eine staunende Begeisterung dafür, dass sie überhaupt funktioniert.

Zwar spreche ich voller Hochachtung, ja oftmals Bewunderung von den pädagogischen Bemühungen und der Fachkenntnis vieler MathematiklehrerInnen, aber

(der ewig gleiche abgenagte und festbetonierte Aufgabenlehrgang),

ist für mich gar keine Mathematik.

Allerdings:

  1. ist mein Unterricht aufgrund der Sachzwänge, aber manchmal natürlich auch mir fehlender Phantasie meist auch nicht besser
    (wenn nicht sogar aus Sicht des klassischen Unterrichts schlechter),
  2. bin ich ja nicht blind: 99 % der (mir bekannten) MathematiklehrerInnen halten mein Bild von

für völlig utopisch bzw. wohl eher noch unmathematisch-"unrein" und mich für einen Geisteswissenschaftler - also Spinner
(obwohl doch gerade ich die Innermathematik gegen allen schnöden [oder zumindest doch überzogenen] "Anwendungs"-Bezug verteidige).

Mein gesamtkulturelles Verständnis von Mathematik ist nebenbei nicht nur das Privathobby eines Mathematik- und Deutschlehrers

(wenn man ein Hammer ist, besteht die Welt nur noch aus Nägeln),

sondern ich insistiere nur auf "Allgemeinbildung" (die ein wichtiges Ziel bleiben muss!) und weitestmöglicher (aber nicht naiv vorausgesetzter) Vernetzung.

Und ebensowenig ist mein unbedingtes Insistieren auf der Einbindung der Mathematik und Naturwissenschaften in die Gesamt- und ihre jeweils eigene Geschichte nur eine nostalgische Altherrenneurose; sondern vielmehr ist Geschichte (in der Menschen auftreten) das Leben selbst (vgl. auch ). Zudem ist "die Geschichte der Wissenschaft [...] die Wissenschaft selbst" (Goethe), und inzwischen scheinen sogar Natur"konstanten" historisch veränderlich zu sein .

( : der neue Superlativ von "Hauptfach")

auftritt, sich als (pseudo-!)"objektive" Sitzenbleibmaschine aufspielt und als sozialdarwinistisches Ausleseinstrument in kurzsichtig ökonomistischen Zeiten missbrauchen lässt

(vgl. ).


Ich bin mir durchaus der Probleme dieser Seiten bewusst;

(außer vielleicht mit den beiden Zentralthemen und
)

keine klare Linie zu verfolgen: sie bieten eher ein Netz, in dem man sich in der Tat sehr verheddern kann (insbesondere dann, wenn man jedem Hyperlink folgt).

Diesen "Schuh" ziehe ich mir schon sehr viel eher an: ich sammle nur Ideen, möchte nur Perspektiven anbieten, habe aber bislang leider keine Zeit

(keiner bezahlt mich bzw., was dasselbe ist, gewährt mir Freiraum dafür),

halbwegs stringente mittel- oder gar langfristige Lerneinheiten zu entwickeln

(beispielsweise zur systematischen Einbeziehung der Mathematikgeschichte).

Allerdings bin ich ja auch grundskeptisch gegenüber einem - wie bislang in der Schulmathematik ja geradezu Standard - Margot-Honecker-haft vorstrukturierten und stofflich überfüllten Einheitslehrgang durch sämtliche Schuljahre (vgl. sowie "Stoffbegrenzung tut not").


Das sei ohne Selbstmitleid, aber auch ohne Stolz vermerkt (und bezieht sich sowieso nur auf die Mathematik):

ich kenne niemanden, der auch nur ansatzweise mein Bild von (Schul-)Mathematik mit mir teilt, bzw. meine Gewährsleute sind alle weit entfernt:

Irritierend ist das oftmals durchaus.

Eine Veränderung des Mathematikunterrichts in der von mir anvisierten Richtung ist nicht einfach

(zumal ich ja allen Komplettrevolutionen [und sowieso denen "von oben"] abgrundtief misstraue)

  1. , weil der Stoffkanon lückenlos zubetoniert ist (vgl. ),

  2. , weil jede änderung sicherlich eines end- und aussichtslosen Genehmigungsverfahrens bedürfte,

  3. , weil sie sehr aufwendig wäre
    (alles wäre neu zu durchdenken),

  4. , weil ich ganz allein damit stehe und doch auf die Standardmathematik der KollegInnEn vorbereiten muss,

  5. , weil fortgeschrittene SchülerInnen durch den Vorunterricht auch schon "verdorben" sind
    (auch und gerade die leistungsstarken, also tatsächlichen oder angeblichen zukünftigen MathematikerInnen unter ihnen).

Ich "leide" (schnief!) unter einem permanent schlechten Gewissen, wenn ich im Unterricht unter Stoff- und Klausurdruck letztlich doch immer zur Stumpf-, also "richtigen" (???) Mathematik zurück muss (alles vorher war "nur" Motivation). Das kommt mir vor, als wenn ich die SchülerInnen betrüge und sie letztlich doch nur mit fastfood statt Vollkornbrot abspeise.

PS:

Wenn irgendwo in meinen Texten von "KollegInneN" die Rede ist, so sind das keineswegs nur/immer die an meiner Schule. Sondern man hört sich halt auch anderswo um.