die schreiende Langeweile
Wenn du darauf wartest, | |
"Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein." So sicher, ob ich ein guter Lehrer bin, bin ich ja nun auch nicht. - und das ist weder Understatement noch fishing for compliments: ich bin mir manchmal wirklich unsicher |
Es gibt allerbeste Gründe für "immer dasselbe":
(woran man sehen kann, wie grauenhaft sinnentleert ein Lehrerleben im Laufe der Jahre werden kann;
dass andere Leute in ihren Berufen auch immer dasselbe machen müssen, ist da ja kein Trost;
allerdings bedeutet "immer dasselbe" noch lange nicht, dass man es auch immer auf dieselbe Art macht: der Spaß besteht ja oftmals in neuen SchülerInneN).
(mal ganz abgesehen von sonstigen Belastungen, also , Formalschwachsinn usw.).
(z.B. solch ein Meisterwerk wie ) .
manchmal muss man "einfach nur" das Handwerkszeug pauken, und im besten Fall kommt der Appetit erst beim Essen;
- und überhaupt ist die "Spaßgesellschaft" der größte Feind jedes guten Unterrichts
(manchmal scheint mir, dass wir den Kampf gegen die Privatsender endgültig aufgeben sollten).
Und überhaupt ist "immer dasselbe" nur vordergründig ein vernichtendes Argument:
ich kenne LehrerInnen, die inhaltlich tatsächlich "immer dasselbe" machen, sich aber rührend um jedeN EinzelSchülerIn kümmern;
Dennoch ist es schier unglaublich, was SchülerInneN zugemutet wird
(immer schon zugemutet wurde):
(aber nichts gegen Kognition und Intellekt, die mir sogar viel zu kurz kommen
nur sollten sie durch sonstige Tätigkeiten ergänzt werden!);
("was haben wir eigentlich in der nächsten Stunde?"),
- löse egal welche Aufgabe
(„26 Schafe und 10 Ziegen sind auf einem Schiff, wie alt ist der Kapitän?"),
- wenn's hoch kommt, 13 Jahre lang stramm und ohne jeden Exkurs entlang am Schulbuch
(was für LehrerInnen anderer Fächer völlig unvorstellbar ist),
Von wegen "Lehrerschelte selbstgemacht" :
dass es im Lehrerberuf massenhaft Pfeifen gibt
(wenn ich mir so durch Freunde aus der "freien Wirtschaft" berichten lasse: nicht mehr und nicht weniger als ansonsten auch),
muss man uns (LehrerInneN) nicht extra sagen
(die Schlaumeier von außerhalb haben mir gerade noch gefehlt!),
das wissen wir auch schon selbst:
ganz besonders gut vertreten im Lehrerberuf ist die windelweiche, ex-linksliberale Sorte
(mit penetrantem Öko- und Weltgewissen sowie Esoterik-Einschlag).
Und ganz besonders geeignet dazu sind alle "Geisteswissenschaften", die systematisch penetrant moralinsauer und porentief humorlos, d.h. in permanenter Katastrophenstimmung und ein schlechtes Gewissen einredend daherkommen
(während Mathematik und Naturwissenschaften meistens von keinerlei sozialer Reflexion beleckt sind).
Weshalb wird man denn schon LehrerIn?:
weil einem nach dem Abitur nichts Besseres eingefallen ist und man dann halt seine Lieblingsfächer aus der Schule weiter studiert hat
(genau so war's bei mir, und ich bin erst später pädagogischer Überzeugungstäter geworden);
in dieser Spezies gibt's dann aber Leute, bei denen man sich wirklich wundert, wie sie jemals ein Examen geschafft haben
(aber offensichtlich kriegt man jedes Examen, wenn man nur bienenfleißig ist: "ja, Herr Professor, Sie haben Recht, Herr Professor, Gruß an die Gemahlin, Herr Professor");
diese Leute haben
(bei diesen beiden Fächern kann ich mitreden)
als Deutsch-LehrerInnen keinerlei wirkliches Interesse an Literatur
(dass sie mit verdammtem Herzblut geschrieben wird!),
d.h. sie sind im besten Falle "kulturelle Allesfresser"
(können weder jubeln noch verdammen, wenn Marcel Reich-Ranicki es ihnen nicht vorgekaut hat),
als Mathematik-LehrerInnen keinerlei Interesse an historischen und philosophischen Hintergründen, sondern sind nur reine Rechenknechte.
weil die Gehirnmasse für eine wissenschaftliche Karriere nicht gereicht hat: vgl. die Möchtegern- oder tatsächlichen Doktoren im Schuldienst
(Ausnahmen bestätigen die Regel);
und das sind dann genau diejenigen, die sich nur als FachwissenschaftlerInnen und bewusst nicht als PädagogInnEn verstehen, ja die sich über jegliche "Kuschelpädagogik" lustig machen und
(aus eigenen Minderwertigkeitskomplexen)
als Anwälte der sogenannten "freien Wirtschaft" verstehen
("was uns nicht tötet, macht uns hart");
das darf nicht verschwiegen werden: und dann gibt's eben auch die überzeugten und begnadeten PädagogInnEn
(ich könnte da
[in meinem Kollegium!]
so einige Namen nennen, bei denen ich
vor Respekt erschauere,
mich ganz klein fühle
und grenzenlos dazu lernen könnte).