in der Pausenhalle

  Vgl.

Vor allem im Deutschunterricht habe ich immer versucht, auch Bezüge zu aktuellen politischen und sozialen Themen herzustellen. Dazu war es in der ach so guten alten Zeit (also vor dem Internet) aber nötig, dass die Schüler (zumindest der Mittel- und Oberstufe) regelmäßig Nachrichten im Fernsehen anschauten oder eine Zeitung lasen

(ich habe ihnen immer empfohlen, täglich zumindest die Titelseite einer Zeitung zu überfliegen).

Solche tägliche Informationshappen waren aber schon damals für viele Schüler nicht selbstverständlich - und interessierten sie wohl auch nicht.

Heute, in den glorreichen Zeiten des Internets und der (a)sozialen Medien schauen Jugendliche immer weniger das klassische "lineare" Fernsehen, sondern

In diesen Medien gibt es zweifelsohne (ca. 1 %) auch seriöse Nachrichten, aber die gehen oftmals in der überwältigenden Menge des Schrotts unter.

Es hat eine Demokratisierung der Meinungen gegeben

(was ja durchaus erstmal positiv ist),

aber die Algorithmen der Anbieter sorgen eben auch dafür, dass Desinformationen ("fake news") sowie Hass, Hetze an die Oberfläche gespült werden.

Es ist also kein Verlass mehr darauf, dass die Jugendlichen überhaupt noch seriösen Journalismus wahrnehmen. Vgl. z.B.

Deshalb schlage ich hiermit vor, in den Pausenhallen von Schulen Bildschirme aufzuhängen, die die wichtigsten täglichen Nachrichten anzeigen

(aber nicht so ein Kraut-und-Rüben-"Infotainment" wie beispielsweise in U-Bahn-Stationen und öffentlichen Verkehrsmitteln - und schon gar nicht "Promi"-Berichterstattung).


Als x-beliebiges Beispiel habe ich mir mal den 19.11.2024 ausgesucht. Die Anzeige für diesen Tag könnte so aussehen

(natürlich nicht alle gleichzeitig, sondern mit genug Lesezeit nacheinander):

as ist natürlich sehr einseitig,gweil alle Tagesmeldungen aus dem "Spiegel" stammen, der doch eine ziemlich eindeutige, rosarot "linke" Meinung verbreitet. Aber die Sammlung der Meldungen ist eben doch ein schönes, wenn nicht sogar extremes Beispiel (in einer extremen Zeit)tdafür, wie geradezu exexistentiell wichtig die Nachrichten eines Tages sein können.


Einige der Meldungen müssten wohl für Jugendliche sprachlich vereinfacht werden. Z.B. wird vielen bei vermutlich sowohl das Wort "drakonisch" als auch das Wort "Stakkato" unbekannt sein.


Zudem könnte man sich ohne alle Beschönigung fragen: "Wo bleibt das Positive?"

Und wo bleibt das Positive, Herr Kästner?

Und immer wieder schickt ihr mir Briefe,
in denen ihr, dick unterstrichen, schreibt:
»Herr Kästner, wo bleibt das Positive?«
Ja, weiß der Teufel, wo das bleibt.
[...]

Es geht natürlich nicht an, Jugendliche in einer sowieso schon schwierigen Zeit noch mehr zu verunsichern:


(Da fehlen mir allerdings die zunehmende Kriegsgefahr in Europa
und zumindest in Deutschland die Schulschließungen während der Corona-Pandemie.)

Ich hätte deswegen keine Skrupel,


Der Vorteil eines Nachrichten-Bildschirms in der Pausenhalle läge darin, dass damit potentiell alle Schüler

(also auch solche, die sich ansonsten nicht um aktuelle Nachrichten scheren)

erreicht werden

(weil alle Schüler die Schule durch die Pausenhalle betreten und verlassen?).

Gut ist es auch, dass der "Konsum" der angezeigten Nachrichten natürlich streng freiwillig wäre.


Ich habe bewusst nur den Kopf jeder Einzelmeldung genommen, weil es nur bzw. immerhin um allererste Kurzinformationen gehen kann.

 (Dass das eine enorme Verkürzung der Wirklichkeit [nahe am "Infotainment"] ist, ist mir natürlich bewusst, nehme ich aber in Kauf.)


Ich kann mir surchaus vorstellen, dass Schüler an


in der Pausenhalle

mitwirken und dabei auch ihre jugendlichen Interessen einbringen.